Integrationskurs B1 mit “Schritt für Schritt zum DTZ” (Hueber)
Das Lehrbuch “Schritt für Schritt zum DTZ” verbindet die Lerninhalte von B1 mit gezielter Prüfungsvorbereitung auf DTZ.
Mein Lieblingslehrwerk im Integrationskurs B1 ist der Band “Schritt für Schritt zum DTZ” aus dem Hueber-Verlag, weil hier sehr gut die Lerninhalte des B1-Niveaus direkt mit der Vorbereitung auf die DTZ-Prüfung verknüpft werden, wie ich finde. In diesem Artikel sammle ich Erfahrungen, Ideen und Materialien aus dem Verlauf des Kurses. Viel Spaß!
Kapitel 1: Glück
Im ersten Kapitel des Buches geht es um das Thema Glück, d.h. Glücksbringer, Glückserfahrung, Glück vs. Pech, und so weiter. Es ist, wie ich finde, ein sehr schönes Kapitel und ein netter Einstieg in B1.
Zu Beginn hören wir eine Radiosendung über Glücksbringer, zu der zwei Aufgaben zu lösen sind. Zum detaillierteren Verständnis erstelle nach dem zweiten Hören gern eine Tabelle an der Tafel: Was ist/war der Glücksbringer? Woher hat/hatte die Person ihn? Wie wird/wurde er genutzt? Warum ist/war er wichtig? Im Anschluss gibt es ein Arbeitsblatt mit einem Lückentext, in dem der Hörtext zusammengefasst wird, sowie einer Schreibaufgabe zu eigenen Erfahrungen mit Glücksbringern. Der Lesetext im Übungsteil bietet sich dann an als Hausaufgabe.
Kapitel 2: Unterhaltung
Weiter geht es mit dem Thema Unterhaltung, wobei zunächst über Film und Fernsehen gesprochen wird. Wenn ich in den Gruppen nachfrage, bin ich oft überrascht, wie wenig deutschsprachiges Programm gesehen wird, obwohl es ja hier im Land überall rund um die Uhr zu empfangen ist. Deshalb nehme ich mir gern die Zeit, im Kurs einige aktuelle Programme recherchieren und vorstellen zu lassen. Als Hausaufgabe sollen die TN dann selbstständig eine der vorgestellten Sendungen anschauen und im Kurs davon berichten.
Weiterhin lernen wir in einem Lesetext den Sänger Cro kennen, was einen guten Anlass bietet, etwas auführlicher über deutschsprachige Musik zu sprechen. Ich verweise hier gern auf einige meiner persönlich liebsten Songs zum Deutschlernen, die ich in einer Youtube-Playlist zusammengestellt habe, oft bringen auch die TN Anregungen mit, die wir dann gemeinsam anhören oder in der Gruppe teilen können.
Kapitel 3: Gesundheit
Nach einigen Inhalten zum Thema “Gesund leben” geht es in Teil D des Kapitels um Krankmeldungen, sowohl an den Arbeitgeber, als auch an Kollegen, die ggf. einige Aufgaben übernehmen sollen. Wir erlernen und üben hier auch Redemittel für (sehr) höfliche Bitten, wie z.B. “Wärst du so nett und…?”
Da Krankmeldungen auch ein typisches Thema in Sprachprüfungen sind, bietet sich hier eine Schreibübung an, in der die TN selbst eine Krankmeldung verfassen. Ich sammle die Texte gern ein und bewerte sie (ungefähr) nach den DTZ-Kriterien, bevor detailliert besprechen, worauf man bei der Aufgabenbewältigung in der Prüfung achten sollte.
Abschließend schreiben wir gemeinsam einen Beispieltext als Diktat.
Kapitel 4: Jobsuche
Das Thema Jobsuche, das hier sehr schön und praxisnah behandelt wird, ist nach meiner Erfahrung im “echten Leben” der meisten Integrationskurs-TN entweder noch sehr weit weg (weil sie z.B. wissen, dass sie für ihren Beruf ein B2-Zertifikat brauchen), oder bereits bekannt (weil sie schon eine Arbeit gefunden haben.)
Kapitel ist also erst mal hauptsächlich wegen des arbeitsbezogenen Wortschatzes (im Hinblick auf die Prüfung, in der häufig berufsbezogene Texte und Inhalte vorkommen) relevant, und bietet außerdem eine gute Möglichkeit, intensiver auf formelle Sprachmuster und den Unterschied zwischen A2 (laut GER “grundlegende Kenntnisse) und B1 (“fortgeschrittene Sprachverwendung”) einzugehen. Ich vergleiche das oft mit der “besseren” Kleidung, die man zu einem wichtigen Termin oder einer Hochzeit trägt, im Unterschied zu der normalen Alltagskleidung.
Vor allem anhand der Übungen zu Darias Bewerbungsschreiben lässt sich das gut verdeutlichen: während + Genitiv statt wenn-Nebensatz; Angabe statt Subjekt auf Position 1; idiomatische Wendungen wie “hat mein Interesse geweckt” statt “ist interessant”, usw. Allerdings ist es m.E. auch sehr wichtig, die TN nicht zu überfordern, daher weise ich immer auch darauf hin, dass sie noch nicht all diese Formen perfekt benutzen müssen, sondern dass es darum geht, sich mehr und mehr an diese Sprache zu gewöhnen und die eigene Sprachverwendung auch zunehmend “schön” zu gestalten. Wir üben das dann mit einer Online-Vokabel-Übung und einigen Beispielsätzen, und ich freue mich immer, wenn die TN danach stolz einige der Wörter benutzen. :-)