Wie ich zu dem wurde, was ich bin. - Teil 1 -
Als Teenager war ich überzeugt, dass ich AUF GAR KEINEN FALL Lehrerin werden will. Das ist nun circa ein Vierteljahrhundert her, und wie man sieht: der Mensch denkt, Gott lenkt.
Hier die wichtigsten Stationen auf dem Weg zu mir selbst:
Berufswunsch als Kind
Mein alter Lateinlehrer
Mediation als Stärke
Abschied von meinem ersten Deufö-Kurs mit Blumen, Schokolade und vielen Komplimenten.
Wollte ich das als Kind Lehrerin werden?
Im Haus meiner Eltern gibt es kleines Kochbuch, das mein erstes Kindermädchen mir geschenkt hat. Sie hat vorne eine Widmung verfasst, in der unter anderem steht: “Bestimmt wirst du, wenn du groß bist, Lehrerin, so wie du es möchtest!”
Da ich mich an diese Zeit (und vor allem an diesen frühen Berufswunsch) kaum erinnern kann, kommt es mir ein bisschen vor wie ein magisches Relikt aus der Vergangenheit. Es muss ja etwas Wahres daran gewesen sein, wenn sie es so geschrieben hat.2. Mein alter Lateinlehrer (Gott hab ihn selig)
Der Grundstein zu meinem jetzigen Leben jedenfalls wurde vielleicht sehr viel später, ab meiner 9. Klasse gelegt. Zu dem Zeitpunkt war ich zwar sehr überzeugt davon, nicht Lehrerin werden zu wollen, aber mein Lateinlehrer Herr Windmeier hat mich doch nachhaltig beeindruckt.
Ich behaupte sogar, dass ich Vieles von dem, was ich heute in meinen Deutschkursen vermittle, von ihm gelernt habe, nämlich allen voran das Begreifen von Sprache als Baukasten, sowie die Freude am Spiel mit den Möglichkeiten. Sprache ist, so sage ich meinen Teilnehmenden oft, wie Lego. Wenn man die Technik versteht und genug Steine hat, kann man Welten erschaffen. So gesehen war Latein für mich der Prototyp der Legokiste.
3. Schwäche als Stärke: Mediation
Wenn es so etwas gibt, wie ein didaktisches Talent, dann hat sich meines vermutlich im Studium offenbart, als ein großer Teil der Arbeit darin bestand, Referate auszuarbeiten und zu halten. Ich kann ohne falsche Bescheidenheit sagen, dass ich darin immer recht gut war: Sachverhalte schnell verstehen und sie anderen prägnant vermitteln. Oder komplexere Themen so einfach zusammenfassen, dass (fast) jede*r sie versteht. Auch als Dozentin konnte ich von dieser Fähigkeit schon oft Gebrauch machen.
Zugegeben, im akademischen Kontext ist es nicht immer eine Stärke, aber in der Didaktik nennt man es “Mediation” und es ist ein wesentlicher Bestandteil des Lernens.
Man darf nur an einigen Stellen die Detailarbeit nicht vergessen. ;-)
Fortsetzung folgt…