Drei wichtige Fragen beim Sprachenlernen

1. Was ist mein „Warum“?


Das vielleicht entscheidenste Kriterium für Erfolg beim Lernen ist die Motivation. John Strelecky zum Beispiel würde sagen, man muss sein „Warum“ kennen, ich würde es um das „wozu“ ergänzen.
Das ist natürlich beim Sprachenlernen nicht anders als in jeder anderen Situation: wenn ich nur lerne, weil die Schule/mein Chef/das Jocenter oder sonstwer es von mir verlangt (warum?), ist es schwieriger, als wenn ich selbst eine Motivation habe. Idealerweise fühle ich eine Verbindung zu Land, Leuten, dem neuen Projekt und freue mich entsprechend, die Sprache zu lernen. Aber selbst wenn nicht, kann das „wozu“ eine Brücke sein. Ich frage meine Teilnehmenden manchmal: „Was ist deine Vision?“ Was passiert, wenn du das Ziel erreicht hast?

Das kann ein besserer Job sein, die Einbürgerung, besserer Kontakt zu Kollegen/Nachbarn/Kunden, entspannteres Reisen oder einfach das Gefühl, „angekommen“ zu sein.

Wer sich das immer wieder bewusst macht, hält leichter durch.

2. Was sind meine Themen?

Ähnlich wichtig ist natürlich die Auswahl der Themen, wobei der Spracherwerb natürlich trotzdem möglichst umfassend sein sollte. Trotzdem kann es gerade am Anfang Sinn machen, sich auf die Themen zu konzentrieren, die einen direkt betreffen und interessieren. Wer im Land lebt, muss vermutlich erst mal die nötigen Sprachmittel für Einkauf, Transport und Arztbesuche erlernen, im Beruf sind ggf. spezifische Vokabeln und Redewendungen wichtig, und für persönlichen Kontakt kann es um Austausch über Musik oder Fußball gehen.

Das Ziel ist natürlich nicht, nur mit Tunnelblick zu lernen, aber je früher man den persönlichen Fokus mit einfließen lässt, desto leichter wird es.

3. Welcher Lerntyp bin ich?

Schließlich sollte man überlegen, wie man am besten lernt und sich entsprechend organisieren. Ich z.B. bin der visuell-kommunikative Typ, der gut über lesen und schreiben , aber auch durch ausprobieren lernt. Mir helfen Filme mit Untertiteln, Lieder, Spiele, Apps. Andere Menschen lernen besser durch Hören, oder mit klaren Strukturen. In meinen Kursen probiere ich normalerweise viele verschiedene Dinge aus und frage die Teilnehmenden, was ihnen am besten hilft.

Man braucht zugegeben eine gewisse Übung, um das richtige System für sich selbst zu finden, aber erfahrungsgemäß lohnt sich die Mühe. Wenn man es schafft, in Einklang mit dem eigenen Lernen zu kommen, kann das ein echter Erfolgsbooster sein.

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